GRÄWE Wetzstein Sharphome Körnung 1000/3000
Früher oder später wird jedes Messer zu stumpf, gerade bei Kochmessern, mit welchen man z.B. Fleisch schneidet, merkt man schnell, wenn die Schärfe nachlässt. Dann heißt es, das Messer professionell schärfen zu lassen, oder es selbst zu machen. Schärfsysteme gibt es viele unterschiedliche auf dem Markt, aber nur wenige sind das Geld auch wirklich Wert.
Hier sollte man in erster Linie nicht auf das Geld schauen, sondern seinen Messern entsprechend das passende System wählen, auch wenn es ein paar Euro teurer ist. Denn auf längere Sicht ist die bessere Investition, da es Stahl und Nerven schont.
Früher habe ich auch Schärfsysteme benutzt, wo man die Schneide durch V-förmig angeordnete Wetzstähle ziehen muss. Diese tragen aber unnötig viel Material von der Klinge ab, man zieht die Klinge nie wirklich gleichmäßig hindurch, somit schädigen sie die Klinge bei längerer Nutzung!
Für Anfänger oder Fortgeschrittene: Das Lansky System
Dann besorgte ich mir das Lansky Schärfsystem (ca. € 36 auf eBay), mit dem ich auch gute Ergebnisse erreicht habe. Abhängig von der Stahlsorte war das aber oft recht zeitintensiv, und bedingt durch die Konstruktion ist es nur für kleinere Messer (EDC Taschenmesser, bis ca. 10 cm) geeignet, lange Küchenmesser müsste man hier öfters umspannen, was den Schärfvorgang noch weiter verlängern würde.
Der große Vorteil von diesem System ist jedoch, dass der Schleifwinkel durch eine Führung vorgegeben ist, und dieser auch durch Ungeübte recht einfach eingehalten werden kann. Man muss sich für’s nächste mal dann nur noch den jeweiligen Winkel pro Messer merken (möglich sind 17, 20, 25 und 30°). Auch gibt es viele zusätzliche Steine als Erweiterung, diese sind aber meist nicht gerade günstig.
Mein erster Schärfblock
Dann gab es vor einige Monaten beim Diskounter für wenig Geld einen Schärfblock mit 4 Diamantscheiben (ca. €20 auf eBay) (200, 300, 400, 600er Körnung), und bei dem Preis konnte man eigentlich nicht viel falsch machen. Ich hatte mir zwar schon vor einigen Jahren einen billigen Wetzstein gekauft, aber mit diesen konnte ich gar kein Ergebnis erzielen, es bildete sich nicht einmal irgendein Schleifschlamm oder Abrieb, also wirklich billig, nicht günstig.
Doch mit diesem Block ging es schon ganz gut, sowohl trocken als auch im Nass-Betrieb. Mit den groben Flächen (200 & 300er) bearbeite ich eigentlich nur ganz stumpfe oder ausgebrochene Klingen, meist benutze ich aber gleich die 400er Körnung. Damit waren schon sehr gute Ergebnisse erreichbar, aber so richtig superscharf wurde die Schneide damit doch noch nicht.
Wasser-Wetzstein mit 1000 & 3000er Körnung
Somit musste nun also ein feinerer Stein her, also habe ich nach einem japanischen Stein gesucht, die sollten ja so gut sein. Aber aufgrund der vielen positiven Bewertungen auf Amazon habe ich mich dann doch für den GRÄWE Kombi-Wetzstein Sharphome (€17,90 auf eBay) mit einer Körnung von 1000 & 3000 entschieden (auch mit 400/1000 für €19,90 auf eBay erhältlich), auch ist dieser mit knapp € 30,- sehr erschwinglich (Japanische Steine können da schnell mal € 80,- und mehr kosten!).
Nach ein wenig Üben habe ich nun auch bei diesen Wasserstein langsam den Dreh heraus und bin wirklich sehr begeistert! Da meine meisten Messer schon recht gut vorgeschärft sind, arbeite ich fast nur mehr mit der weißen 3000er Seite. Diese ist sehr hart, aber es bildet sich trotzdem sehr schnell durch den Metallabrieb ein den Schärfvorgang unterstützender Schleifschlamm und man kommt bald zu einem fast perfekten Ergebnis. Und obwohl ich nun schon einige Messer damit geschärft habe, ist kaum eine Abnutzung am Stein erkennbar, der wird ewig halten!
Auch die mitgelieferte Steinhalterung aus Bambus ist funktionell und schön. Dank der 4 Gummifüße und dem schweren Stein steht das ganze fest genug und verrutscht nicht, so macht das Schärfen Spaß.
Wirklich rasiermesserscharf werden Messer mit diesem Stein jedoch auch nicht, dafür ist 3000 doch noch zu grob, aber es ist der absolut richtige Stein auf dem Weg dorthin. Wenn man sich die Haare vom Arm schneiden oder die Schneide als Spiegel verwenden will, dann bleibt nur der Kauf eines 8.000 bzw. 12.000er Steins, oder die Kombination von Abziehleder und Schleifpaste (diverse Angebote auf eBay).
Für jemanden, der noch gar keinen Stein hat, empfehle ich aber gleich die Kombination von 2 anderen Steinen, nämlich einen mit 400/1000 (ca. €20 auf eBay) und einem mit 3000/8000 Körnung (ca. €30 auf eBay), damit sind schon fast alle Anwendungsgebiete abgedeckt.
Bewertung:
Verarbeitung:
Design:
Preis-Leistung:
Und hier die günstige Methode, wie man sein scharfes Messer dann wirklich rasiermesserscharf und spiegelblank bekommt:
Man nehme einen ausgedienten Ledergürtel, träufle auf die rauhe Seite etwas Öl (Lederöl oder Ballistol, schon ab €2,69 auf eBay), und schmiere da dann mit einem Spatel einfach ein wenig Polierpaste (ich habe mit Sonax Schleifpaste (schon ab €5,30 auf eBay) und Sonax Chrom-Paste super Ergebnisse!) drauf. Diese lässt man dann ein wenig eintrocknen und zieht danach das Messer in einem etwas flacheren Winkel in Richtung Klingenrücken ab. Damit bekommt man dann wirklich noch die feinen kleinen „Kratzer“ vom 3000er Stein heraus und kann sich in der Schneide spiegeln!
Ab jetzt heisst es dann wirklich sehr gut aufpassen, dass man sich mit einem so geschärften und polierten Messer nicht verletzt, denn diesen Schnitt spürt man nicht mehr.
HINWEIS: Natürlich ist auch die Klingenform des Messers nicht unwichtig bei der Wahl des Schärfsystems, denn nicht alles lässt sich auf einem Wetzstein schärfen. Bei Klingen mit Sägezahnung, Hawkbill- (z.B. Karambit) oder Recurve-Form wird man sich etwas schwer tun, da ist etwas in der Art wie der Spyderco Tri-Angle Sharpmaker (schon ab ca. €80 auf eBay) sicherlich besser geeignet (von mir bisher jedoch ungetestet).